Das Konzept Frühe Förderung will unbestritten vorhandene Defizite von Kindern angehen. Den angegebenen Förderbedarf bei 42% der Kinder im Kindergartenalter können wir aufgrund von Rückmeldungen von Fachpersonen bestätigen. Die EVP begrüsst daher, dass die Gemeinde Herisau dieses
Thema aktiv angehen will.
Persönliche Ansprache
Ein Kernpunkt des Konzepts ist die persönliche Ansprache der Eltern, welche das Verständnis für die Förderung wecken soll. Mit diesem Ansatz geht das Konzept einen offensiven Weg. Dies wird im Grundsatz begrüsst. Die EVP weist darauf hin, dass in diesem Zusammenhang die rechtliche Situation geklärt werden muss. Einerseits wird durch einen Hausbesuch in die Lebenssituation von Familien eingedrungen, andererseits stellt sich auch die Frage, was mit vorhandenen Informationen dieses Besuchs geschehen, handelt es sich hier doch um sehr persönliche Daten.
Die Rolle der Eltern
Zuwenig wird aus Sicht der EVP die Rolle der Eltern beleuchtet. Sie sind es, welche die Hauptverantwortung für die Entwicklung ihres Kindes haben. Frühe Förderung für Kinder muss immer auch Stärkung der Erziehungs- und Förderkompetenz der Eltern heissen. Dies wird im vorliegenden Konzept noch zu wenig berücksichtigt. Es ist richtig, dass Frühe Förderung die Kinder im Fokus hat, aber ohne das Verständnis und die Unterstützung der Eltern haben Förderkonzepte generell einen schweren Stand.
Mittel bereitstellen
Frühe Förderung braucht finanzielle Mittel! Es ist eine Tatsache, dass die Volksschule ohne die verschiedenen Förderfachpersonen und Assistenzpersonen ihren Bildungsauftrag aktuell nicht mehr erfüllen kann. Mit einer Anfangsinvestition in die Frühe Förderung können Entwicklungsdefizite vor dem Eintritt in die Volksschule reduziert werden. Damit liesse sich aus Sicht der EVP mittelfristig der Einsatz von Förderfachpersonen begrenzen.
Für Rückfragen: Mathias Steinhauer, +41 78 862 11 70